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Die Insel

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Auch wenn ich es damals noch nicht wusste, so weiß ich heute, dass die Insel der Anfang war. Wenn man klein ist, scheint anderes groß. Die Insel war groß - groß und schrecklich, meine erste Begegnung mit der Ewigkeit. Ewig vielleicht deswegen, weil alles andere verging, während die Insel blieb. Eine Schulreise, die Tasche mit dem Proviant umgehängt, die bunten Sonnenhüte, Ausgelassenheit im Postauto, beim Gänsemarsch durch das Städtchen, auch noch beim Parkplatz und beim Fußballfeld, selbst auf der schmalen Hafenbrücke. Dann aber entrückt die Welt, das rote Haar der Lehrerin brennt im Sommerlicht, Möwen lachen traurig, es riecht nach nassem Holz, nach Gestern, nach ziehenden Wolken. Ein Wind streift durch die Schilfwälder, die beidseits des Weges Moorfeldern entwachsen. Der Wind trägt Stimmen, ganz leise, niemand hört sie, nicht die Mitschüler, nicht die Lehrerin. Sieht sie nicht, dass ihr Haar brennt, dass grellrote Lohen ihr Gesicht ertasten? Sieht niemand die Welt eine andere wer